INhalt:
Joachim Hirsch: Die Internationalisierung des Staates
Bob Jessop: (Un)Logik der Globalisierung. Der Staat und die Reartikulation des ökonomischen Raumes
Mario Candeias: Restrukturierung der räumlichen Organisation des Staates
Markus Wissen: Die Transformation des regionalen Staates
Wolfgang Fritz Haug: Historischer Materialismus und Philosophie der Praxis. Von Marx zu Gramsci – von Gramsci zu Marx
Thomas Lemke: Immunologik – Beitrag zu einer Kritik der politischen Anatomie
Anna Schulte: Putzen, Tippsen und Tarife. Unterschiedliche Wahrnehmung und Bewertung der Qualifikation und des Fachwissens von Frauen und Männern
Suchergebnisse für: Historisch-kritisches W��rterbuch des Marxismus
Ein Gespenst geht um in der Welt. Es ist das Gespenst der Neuen Ökonomie. Revolution! Revolution! hallt es seit Jahr und Tag zwischen den »Panzerglastürmen der Hegemonie des Geldes« (Marcos). Das Wort schreckt den Bürger nicht mehr, seit die soziale Aktion marginalisiert und die sozialistische fürs Erste blamiert und begraben ist. Als das »Herz alles Neuen« (Ramonet) aber erscheint das Internet. Unter den Dispositiven des transnationalen High-Tech-Kapitalismus ist es zu Beginn des 21. Jahrhunderts ins Zentrum gerückt. Um die Analyse seiner Widersprüche, seiner kapitalistischen Beschlagnahme wie seiner zivilgesellschaftlichen Potenziale soll es in diesem Heft gehen.
Das Internet ist das Gravitationszentrum dessen, was als »Neuer Markt« und »Neue Ökonomie« beredet wird. Doch seine Bedeutung beschränkt sich nicht auf das, was in der ›neuen‹ Sprache »Technologiesektor« heißt. Ungleichmäßig, zeitversetzt, zieht es alles, was an menschlichen Austauschakten digitalisierbar ist, in seinen Bann und schickt sich an, alle gesellschaftlichen Sphären und individuellen Praxisformen nach seinen Möglichkeiten umzumodellieren.
Mit Beiträgen von: Ellen Balka, Marisa Belauseguigoita Rius, Mario Candeias, Robert W.Chesney, Edeltraud Hanappi, Frigga Haug, W.F. Haug, Ursula Huws, Elisabeth List, Johannes Moes, Christof Ohm, Fanny-Michaela Reisin, Rainer Rilling, Raul Rojas, Saskia Sassen, Klaus Schönberger u.a.
Der Schwerpunkt dieses Heftes beschäftigt sich nun explizit mit der Frage der Periodisierung kapitalistischer Entwicklung. Bob Jessop erörtert in seinem Beitrag die verschiedenen epistemologischen und methodologischen Implikationen seines strategisch-relationalen und regulationstheoretisch orientierten Konzepts der Periodisierung im Unterschied zu anderen Darstellungen der Zeitlichkeit gesellschaftlicher Entwicklung und illustriert dies in Bezug auf den Fordismus und Postfordismus. Auch der Beitrag von Sabah Alnasseri, Ulrich Brand, Thomas Sablowski und Jens Winter knüpft an die Regulationstheorie an, verbindet theoretisch-konzeptionelle Überlegungen mit einer Skizze der fordistischen und postfordistischen Entwicklung und legt dabei den Akzent auf die sich wandelnden Raumbezüge des Kapitalismus. Aus der Perspektive von Giovanni Arrighi und Jason W. Moore ist die kapitalistische Entwicklung von rekurrenten Phasen finanzieller und materieller Expansion geprägt, die zugleich mit dem Aufstieg und Niedergang von Hegemonialmächten im Weltsystem zusammenfallen. Dabei diagnostizieren sie für die bisherige Geschichte eine zunehmende Machtkonzentration bei den Hegemonialmächten, eine Verkürzung der Hegemoniezyklen und eine Pendelbewegung zwischen kosmopolitisch-imperial und korporativ-national orientierter Hegemonie, die mit Phasen der extensiven und intensiven Akkumulation einhergeht. Alex Demirovic kritisiert aus einer an Gramsci orientierten Perspektive Verkürzungen der Periodisierungsdiskussion, die mit einem unzureichenden Verständnis des Konstitutionsprozesses von Hegemonie zusammenhängen. Aus dieser Sicht müsste die sich wandelnde Praxis von Intellektuellen in umfassenderer Weise analysiert werden.
Fragen einer Kritik des Biokapitalismus
Neues Jahrtausend – neue Biologie? Grenzen des Naturerkennens
Die kulturelle Bedingtheit genetischer Konzepte: Das Beispiel Genomic Imprinting
Biopiraterie, geistiges Eigentum und technologische Herrschaft: Das Beispiel Mexiko
Bioinformation als Ware
Von der Petrochemie zur Hightech-Bioproduktion
Mit Naturfrömmigkeit gegen Biokapitalismus?
Humantechnik und Moralphilosophie
Umweltmedizin und Genomforschung
Jemandem gerecht werden. Geschlechtsangleichung und Allegorien der Transsexualität
Hoffen, Fürchten, Kritisieren? Biotechnik in der populären Kultur und die Generationen der Kritik
Genfetischismus
Die Heraufkunft der kapitalistischen Fortpflanzung
Patentierter Kapitalismus. Zur politischen Ökonomie genetischer Ressourcen
Die Perspektive des ökologischen Sozialismus
Mit Beiträgen von:
Susanne Bauer, Ulrich Brandt, Judith Butler, Rolf Czeskleba-Dupont, Gian Carlo Delgado Ramos, Barbara Duden, Stephen Geene, Martha E. Gimenez, Christoph Görg, Donna Haraway, Wolfgang Fritz Haug, Kai Kaschinski, Bärbel Mauss, Mary Mellor, Marge Piercy, Tilman Reitz, Hillary Rose, Steven Rose, Christoph Spehr, Verena Stolcke, Victor Wallis, Michael Weingarten, Susan Wright
Inhalt:
Produktionsweise:
Wolfgang Fritz Haug: Zur Frage der Im/Materialität digitaler Produkte
Ralf Krämer: Informationsrente – Zur politischen Ökonomie des Informationskapitalismus
Sabine Nuss: Zur Verwertung allgemeinen Wissens. Ein kapitalistisches Geschäftsmodell mit Freier Software
Lothar Hack: Organisationsvermögen. Gesellschaftliche Formbestimmungen von Wissen in globalisierten Kontexten
Mikiya Heise: Phantasmagorien der »Netzwerkgesellschaft«. Zu Manuel Castells
Susanne Schultz: Biopolitik und affektive Arbeit bei Hardt/Negri
Gruppe Blauer Montag: Arbeitskraftunternehmer, Ich-AG und »aktivierender Sozialstaat«. Die neuen Hierarchien des Arbeitsmarktes
Andreas Boes: »Neue Arbeitskrafttypen« und verfasste Mitbestimmung. Auseinandersetzungen in der IT-Industrie
Boy Lüthje und Martina Sproll: ›Produktion als Dienstleistung‹. Kontraktfertigung in der IT-Industrie als gewerkschaftspolitische Herausforderungen
Ngai-Ling Sum: »Siliconization« in Ostasien
Ursula Huws: Die Produktion eines Kybertariats. Die Wirklichkeit virtueller Arbeit
Reproduktionsweise:
Bob Jessop: Informationskapitalismus und Empire – Verklärungen der US-Hegemonie
Jens Wissel: »Naming the Beast«. Nicos Poulantzas und das Empire
Kees van der Pijl: Imperiale Ethik und Ästhetisierung der Weltpolitik
Albert Scharenberg: Nationalismus und Regionalismus als Momente der Globalisierung
Leo Panitch: Gewalt als Mittel für Ordnung und Veränderung
Der Krieg gegen den Terror und die Globalisierungskritiker
Außerdem: Nachrichten aus dem Patriarchat, Verlagsmitteilungen, Kongressberichte, Besprechungen.
Inhalt:
Wolfgang Fritz Haug: Zur Dialektik des Antikapitalismus
Wolf-Dieter Narr: Dialektik der Antikapitalismen
Ewald Lienen: Radikale Transformation als (Ver-)Lernprozess
Christina Kaindl: Antikapitalismus von rechts
Daniel Bensaïd: Utopisches Moment und strategische Neugründung
Paco Buey: Der Sozialismus des 21. Jahrhunderts und wir Europäer
David Harvey: Enteignung gehört zum Wesen des Kapitalismus
Lothar Peter: Marburger und Frankfurter Schule im Vergleich
Christina Hee Pedersen: »Ich hoffe, Sie können einen Witz vertragen«
Thomas Wagner: Zum 100. Geburtstag von Georg Knepler
Rolf Geffken und Helmut Peters: Kontroverse über Chinas Rechtssystem
Der Untertitel des Bandes verrät: Nicht nur der literarische Nachlass von Marx und Engels und seine Veröffentlichung in der Marx-Engels-Gesamtausgabe, sondern ebenso das Schriftgut von Freunden, Demokraten und Schriftstellern des 19. Jahrhunderts ist im Blickfeld von Marx-Engels-Forschern und Historikern, die in dessen Erschließung eine wichtige Voraussetzung für die historisch-kritische MEGA sehen. So werden in den Aufsätzen erstaunliche und spannende Geschichten über diese Nachlässe erzählt, die vom mühseligen Suchen und beglückenden Finden und ebenso von schwierigen Problemen ihrer Edition berichten. Der internationale Autor*innenkreis, der sich anlässlich des 70. Geburtstages des Historikers und Marx-Engels-Editors Prof. Martin Hundt in Berlin versammelt hatte, bezeugt das rege Interesse und die Notwendigkeit, sich angesichts gegenwärtiger finanzieller Probleme öffentlicher Einrichtungen für die Bewahrung literarischer Nachlässe nachdrücklich einzusetzen und deren Zugang durch Edition zu ermöglichen. Der Band wendet sich nicht nur an Spezialisten, an Bibliothekare und Archivare, an Interessierte historischer und biografischer Forschungen, sondern auch an all jene, die durch ihr persönliches Engagement diesen Teil des Kulturguts erhalten und pflegen.
Inhalt
Auf den Spuren des Archivs der Familie Engels
Engels im Briefwechsel mit Sorge und Schlüter in den USA
Eine andere Politik: Heines Republikanismus
Das Schicksal des Nachlasses von Achim und Bettina von Arnim
Der verstreute Wilhelm-Wolff-Nachlass
Georg Weerths englische Lektüre
Quellen und Editionen von Briefen der Schriftstellerinnen der Romantik und des Vormärz
Mathilde Franziska Annekes Briefe an Friedrich Hammacher
Der Nachlass von Louise Otto-Peters und seine Erschließung
Die »Entdeckung« von Marx-Briefen im Nachlass von Moritz Elsner
Inhalt:
Krisen-Lektüren des marxschen Kapital:
Fredric Jameson: Eine neue Kapital-Lektüre
Hans Jürgen Krysmanski: Jamesons Versuch, das Kapital mit den Denkmitteln unserer Zeit zu entschlüsseln
David Harvey: Geschichte vs. Theorie. Zur Methode des Kapital
Wolfgang Fritz Haug: David Harveys amerikanischer Marx
Carlos Fernández Liria u. Luis Alegre Zahonero: Warenproduktion und kapitalistische Aneignung. Zum Aufbau des Kapital
Jannis Chasoglou: Ricardo und die Kritik der Politischen Ökonomie
Bernd Röttger: Grundprobleme materialistischer Kapitalismus- und Krisenanalyse.
Wolf-Dieter Narr: Kapitalismus höchster Stufe. Haugs Krisenlektüre der Gegenwart
Richard Sorg: Hans Heinz Holz und die Dialektik
Christian Siefkes: Subversives Gelächter – Hacker, Ethik und virtueller Kampf
Inhalt:
Klaus Meschkat: An Gerhard Schoenberner denkend
Sigrid Asamoah: Quotenstolz vor Krawattenmauern
Ines Philipp: Venezolanische Impressionen (I;)
Ästhetik des Engagements
Peter Petersen: Hans Werner Henze ist tot. Nachruf auf einen großen Komponisten und passionierten Sozialisten
Karl Heinz Götze: Der Preis der Lüge. Kleists Mobilisierung für den totalen Volkskrieg
Wulf D. Hund: Prädestination in der Wüste? Marginalie zu einer Fata Morgana von Walter Benjamin
Helmut Peitsch: »Ich komme von dem Orte, an dem zu sterben mir eigentlich bestimmt gewesen war«. Günther Anders’ Besuch im Hades
Robert Cohen: Der heillose Antisemitismus der Nachkriegszeit. Paul Celans. Briefwechsel mit den rheinischen Freunden
Werner Schmidt: Die Bedeutung Antonio Gramscis für Peter Weiss und die Ästhetik des Widerstands
Ruth May: Rückwärts in die Zukunft. Von der (Un)Möglichkeit einer sozialistischen Stadt in Deutschland
Aktuelle Analysen
Ingar Solty: Jenseits von Verblendung und Verrat. Zu Thomas Franks Kritik des Tea-Party-Rechtspopulismus
Jan Rehmann: Occupy Wall Street und die Hegemoniefrage – eine gramscianische Analyse
Knut Henkel: Kuba zwischen Wandel und Untergang
Über »Hightech-Kapitalismus« nachdenken heißt über das Verhältnis kapitalistischer Produktionsverhältnisse und der unter ihrer Herrschaft angewandten sachlichen wie persönlichen Produktivkräfte auf Grundlage des Computers nachdenken. Der Computer gilt dabei als epochale Leitproduktivkraft, weil er alle anderen Produktivkräfte mehr oder weniger durchdringt und steuert. Er fungiert als Metamaschine, weil allen Maschinen vorgeordnet. Er ist das tendenziell allgemeine Arbeitsmittel. Er steht für mikroelektronische Berechnung, Gestaltung, Steuerung und Kommunikation, sowie für die von ihm vorausgesetzten, ermöglichten und notwendig gemachten Qualifikationen und Verhaltensdispositionen der Arbeitenden. Mehr noch, er ist, wenn man so will, das allgemeine informationelle Lebensmittel, das tendenziell die gesamte Lebensweise durchdringt.
Inhalt:
Wolfgang Fritz Haug: Editorial
Gregorio Martín Quetglas: Digitalisierung und Arbeitsplätze
Christof Ohm & Manfred Bürger: Industrie 4.0 und ihr Kybertariat
Niels Boeing: 3D-Druck – Computergesteuerte Produktionsmittel für alle?
Dorte Marie Søndergaard: Roboter – unsere ›neuen Anderen‹
Welf Schröter: Roboter – Assistenz der Humanoiden
Kâmil Uludag: Grenzen der Hirnforschung
Andreas Umgelter: Organtransplantation – Das Fleisch der anderen.
Thomas Skou Grindstedt: Algorithmischer Kapitalismus: Hochfrequenz-Handel
Stephan Packard: Non fecit: Produzierender Fan und Ware
Wolfgang Fritz Haug: Menschenbildung in Zeiten des Internets der Dinge
Lucien Sève: Marxist sein
Uwe Hirschfeld: Alltagsverstand bei Gramsci