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»Nur wenige Arbeiten behandeln den Zusammenhang von Marx und Freud so klar, provokativ und überzeugend« Bertell Ollman, New York University
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»Nur wenige Arbeiten behandeln den Zusammenhang von Marx und Freud so klar, provokativ und überzeugend« Bertell Ollman, New York University
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Der Schwerpunkt dieses Heftes beschäftigt sich nun explizit mit der Frage der Periodisierung kapitalistischer Entwicklung. Bob Jessop erörtert in seinem Beitrag die verschiedenen epistemologischen und methodologischen Implikationen seines strategisch-relationalen und regulationstheoretisch orientierten Konzepts der Periodisierung im Unterschied zu anderen Darstellungen der Zeitlichkeit gesellschaftlicher Entwicklung und illustriert dies in Bezug auf den Fordismus und Postfordismus. Auch der Beitrag von Sabah Alnasseri, Ulrich Brand, Thomas Sablowski und Jens Winter knüpft an die Regulationstheorie an, verbindet theoretisch-konzeptionelle Überlegungen mit einer Skizze der fordistischen und postfordistischen Entwicklung und legt dabei den Akzent auf die sich wandelnden Raumbezüge des Kapitalismus. Aus der Perspektive von Giovanni Arrighi und Jason W. Moore ist die kapitalistische Entwicklung von rekurrenten Phasen finanzieller und materieller Expansion geprägt, die zugleich mit dem Aufstieg und Niedergang von Hegemonialmächten im Weltsystem zusammenfallen. Dabei diagnostizieren sie für die bisherige Geschichte eine zunehmende Machtkonzentration bei den Hegemonialmächten, eine Verkürzung der Hegemoniezyklen und eine Pendelbewegung zwischen kosmopolitisch-imperial und korporativ-national orientierter Hegemonie, die mit Phasen der extensiven und intensiven Akkumulation einhergeht. Alex Demirovic kritisiert aus einer an Gramsci orientierten Perspektive Verkürzungen der Periodisierungsdiskussion, die mit einem unzureichenden Verständnis des Konstitutionsprozesses von Hegemonie zusammenhängen. Aus dieser Sicht müsste die sich wandelnde Praxis von Intellektuellen in umfassenderer Weise analysiert werden.
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Normalität, Gesundheit, Schönheit, Leistungsfähigkeit, Fitness: die nazistischen Ausrottungspolitiken als Kehrseite der »gesunden Normalität« im Rahmen eines nachholenden Fordismus. In diesem Buch wird das Zusammenwirken von Bereichen untersucht, die zumeist isoliert betrachtet werden. Entscheidend sind die Resonanzbeziehungen zwischen den institutionellen Diskursen und den Normalisierungspraktiken im Alltag, dem Do it yourself der Ideologie: Der*die Ärzt*in als Volksführer*in/Der*die Führer*in als Ärzt*in. Vergasung als medizinische Kompetenz / Mobilisierung der Subjekte im Rassendiskurs / Psy-Agenturen als Normalisierungsmächte / Die Arbeit an »Charakter« und »Willensstärke« / Konstitution der A/Sozialität / Ratgeberliteratur und Selbstnormalisierung / Sexualität als Übungsfeld der Selbst/Beherrschung / Schönheit als russisches Auslesemuster / Brekers ambivalente Wunscherfüllungen / Wie zu Beginn des Jahrhunderts am Syphilis-Paradigma, so könnte sich heute am Aids-Syndrom ein neuer Rassismus bilden.
»Ich wünsche mir, daß jeder in der Psychiatrie Beschäftigte Haugs meiner Auffassung nach bahnbrechendes Werk liest.« Erich Wulff in den Sozialpsychiatrischen Informationen
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Fragen einer Kritik des Biokapitalismus
Neues Jahrtausend – neue Biologie? Grenzen des Naturerkennens
Die kulturelle Bedingtheit genetischer Konzepte: Das Beispiel Genomic Imprinting
Biopiraterie, geistiges Eigentum und technologische Herrschaft: Das Beispiel Mexiko
Bioinformation als Ware
Von der Petrochemie zur Hightech-Bioproduktion
Mit Naturfrömmigkeit gegen Biokapitalismus?
Humantechnik und Moralphilosophie
Umweltmedizin und Genomforschung
Jemandem gerecht werden. Geschlechtsangleichung und Allegorien der Transsexualität
Hoffen, Fürchten, Kritisieren? Biotechnik in der populären Kultur und die Generationen der Kritik
Genfetischismus
Die Heraufkunft der kapitalistischen Fortpflanzung
Patentierter Kapitalismus. Zur politischen Ökonomie genetischer Ressourcen
Die Perspektive des ökologischen Sozialismus
Mit Beiträgen von:
Susanne Bauer, Ulrich Brandt, Judith Butler, Rolf Czeskleba-Dupont, Gian Carlo Delgado Ramos, Barbara Duden, Stephen Geene, Martha E. Gimenez, Christoph Görg, Donna Haraway, Wolfgang Fritz Haug, Kai Kaschinski, Bärbel Mauss, Mary Mellor, Marge Piercy, Tilman Reitz, Hillary Rose, Steven Rose, Christoph Spehr, Verena Stolcke, Victor Wallis, Michael Weingarten, Susan Wright
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Das Argument 334 –
Aspekte des geschichtlichen Moments | Wege zu einer ökologischen Produktionsweise?
Aus dem Editorial:
Die Große Unterbrechung
Das vorliegende Heft ist ein Produkt der vom Covid-19-Virus erzwungenen Heimarbeit als Notbehelf anstelle der ihm zum Opfer gefallenen Jahrestagung des InkriT: Wege zu einer ökologischen Produktionsweise? Es kann den lebendigen internationalen Gedankenaustausch nicht ersetzen und bescheidet sich damit, Anstöße zu geben. Die Vielschichtigkeit der Problematik legt es nahe, wenigstens im Ansatz die von uns in den letzten fünf Jahren begonnenen theoretischen Reflexions- und Rekonstruktionsprojekte in der konkreten Analyse zusammenzuführen.
I.
Die Covid-19-Krise hängt wie ein Schleier über der Szene. Eben noch besetzten die Schüler- und Studentenstreik-Demonstrationen die Bildfläche und setzten die Zeiger der Zeit auf die Krise unserer Biosphäre. Wie weggewischt scheint der Eindruck, den die weltöffentlichen Auftritte Greta Thunbergs gemacht hatten. Und unsere mit einem Begriff Antonio Labriolas formulierte, auf praktische Widerlegung hoffende Frage, ob es sich bei den Fridays for Future (FFF) um eine »meteorische« Bewegung handle, die vorbeizieht, oder um eine »aufsteigende«, die »die Welt ändert« (DA 332/2019), droht sich im Selbstlauf negativ zu beantworten. Die Erfahrung spräche dafür: »Eigentlich ist seit langem klar: Digitale Kommunikation schafft keine belastbaren Bindungen, wie die Twitter-Revolution in Iran, die Facebook-Revolution in den arabischen Ländern oder die Occupy-Proteste gezeigt haben, die alle einmal als neue digitale Sammlungsbewegungen galten, denen kein Mächtiger mehr standhalten würde. Auch die Liquid Democracy der Piratenpartei hatte ein kurzes Leben.«
(Thomas Thiel, »Wer nicht da ist, kann auch nicht stören«, FAZ, 23.5.20)
Noch wissen wir es nicht. Aber eines wissen wir mit Sicherheit, dass der durch die herrschende kapitalistische Produktions- und Reproduktionsweise des humangesellschaftlichen Lebens hervorgerufene naturgesetzliche Klimawandel, den die FFF in neuer Dringlichkeit auf die globale Tagesordnung gesetzt hatten, sich ungeachtet des Corona-Ausnahmezustands bemerkbar machen und – wenn der Corona-Schleier sich verzieht – auf die politische Bühne zurückkehren wird, womöglich mit dem während der erdweiten Großen Unterbrechung beträchtlich verringerten CO2-Ausstoß als Bezugsgröße. Dort warten freilich die ökonomischen Coronafolgen, über deren politische Krisendynamik im Zeichen explodierender Massenarbeitslosigkeit rund um den Globus wir nur spekulieren können …
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Inhaltsverzeichnis Das Argument 334
Verlagsmitteilungen
Volker Braun Das Aschenmahl
Anna Conrads »Bestellt und nicht abgeholt«
Aspekte des geschichtlichen Moments
Wolfgang Fritz Haug
Die Große Unterbrechung. Editorial
Christoph Türcke
Coronas digitale Schubkraft
Hauke Neddermann
Post mortem: Reflexionen zu China in der Coronavirus-Krise
Gerhard Schweppenhäuser
Die Wende: eine Abwendung. Über ›feindliche Gefühle gegen die Autoritäten‹ in Deutschland
Alban Werner
Die Wiederkehr des Verdrängten. Eine andere Deutung der neuen
deutschen Unübersichtlichkeit
Frigga Haug
Muttermord – Gefahr der Restauration. Kampf um Potenziale
alternativer Gesellschaft
Am Puls der USA
Karen Ruoff und Cheryce von Xylander
Der Wille zum Düpiertsein. Kayfabe in Coronamerika
Jan Rehmann
Höhenflug und Absturz. Hegemonietheoretische Überlegungen zu
Bernie Sanders’ Wahlkampagne
Wege zu einer ökologischen Produktionsweise?
Wolfgang Fritz Haug
Eine kopernikanische Wende der Ökologie? Jason Moores
weltökologischer Ansatz und die Philosophie der Praxis
Timothée Haug
Eine Weltgeschichte des Kapitalismus als Bewährungsprobe der
oikeios-Theorie
Cheryce von Xylander
Karlsruher Postmoderne. Das Mensch-Natur-Distanz-Festival
(ZKM Karlsruhe 22.– 24. Mai 2020)
* * *
Nachrufe
Lucien Sève 1926 –2020 (W. F. Haug)
Wolf-Dieter Narr 1937–2019 (P. Kammerer)
Gerhard Zimmer 1943–2020 (F. Haug, C. Ohm, N. Räthzel, I. Schütte)
Norbert Schneider 1945 –2019 (P. Jehle)
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Inhalt:
Produktionsweise:
Wolfgang Fritz Haug: Zur Frage der Im/Materialität digitaler Produkte
Ralf Krämer: Informationsrente – Zur politischen Ökonomie
des Informationskapitalismus
Sabine Nuss: Zur Verwertung allgemeinen Wissens
Ein kapitalistisches Geschäftsmodell mit Freier Software
Lothar Hack: Organisationsvermögen. Gesellschaftliche Formbestimmungen
von Wissen in globalisierten Kontexten
Mikiya Heise: Phantasmagorien der »Netzwerkgesellschaft«. Zu Manuel Castells
Susanne Schultz: Biopolitik und affektive Arbeit bei Hardt/Negri
Gruppe Blauer Montag: Arbeitskraftunternehmer, Ich-AG und »aktivierender Sozialstaat«
Die neuen Hierarchien des Arbeitsmarktes
Andreas Boes: »Neue Arbeitskrafttypen« und verfasste Mitbestimmung
Auseinandersetzungen in der IT-Industrie
Boy Lüthje und Martina Sproll: ›Produktion als Dienstleistung‹. Kontraktfertigung in der IT-Industrie
als gewerkschaftspolitische Herausforderungen
Ngai-Ling Sum: »Siliconization« in Ostasien
Ursula Huws: Die Produktion eines Kybertariats. Die Wirklichkeit virtueller Arbeit
Reproduktionsweise:
Bob Jessop: Informationskapitalismus und Empire – Verklärungen der US-Hegemonie
Jens Wissel: »Naming the Beast«. Nicos Poulantzas und das Empire
Kees van der Pijl: Imperiale Ethik und Ästhetisierung der Weltpolitik
Albert Scharenberg: Nationalismus und Regionalismus als Momente der Globalisierung
Leo Panitch: Gewalt als Mittel für Ordnung und Veränderung
Der Krieg gegen den Terror und die Globalisierungskritiker
Außerdem: Nachrichten aus dem Patriarchat, Verlagsmitteilungen, Kongressberichte, Besprechungen.
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Die hier veröffentlichten Beiträge stammen in der Mehrzahl von amerikanischen Wissenschaftlerinnen, die sich in der Geschichts- und Literaturwissenschaft einen Namen gemacht haben und die hier erstmalig in deutschen Übersetzungen vorgestellt werden. Von den »frondeuses« der Hocharistokratie, die die politische Opposition gegen den König mit führten, über die literarisch produktiven Frauen bis zu den Heimarbeiterinnen in der Textilindustrie und den revolutionären Frauen des Volkes in Paris wird der Bogen gespannt. Sowohl die reale Situation der Frauen als auch die Diskussionen, deren Gegenstand sie waren, werden rekonstruiert. Die soziale Position der Frauen in Familie und Gesellschaft, die Definition ihres Wesens und ihrer Aufgaben, die die Aufklärer projektierten, waren ein wesentlicher Angelpunkt der sozialen Reformvorstellungen in Frankreich, die in die große Revolution eingingen.
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Wie die Ware, so veraltet auch das menschliche Denken, Fühlen und Handeln fortwährend. Der Kampf gegen die Unzeitgemäßheit von Lebensstilen ist längst zum festen Bestandteil unserer Arbeits- und Konsum-Biographien geworden. Es erstaunt deshalb nicht, dass sich im Fundus der Kultur der vergangenen achtzig Jahre zahlreiche Figuren der Veraltung und Modernisierung finden: vom amerikanischen und europäischen Spießer der 20er Jahre über die neue Frau und das ungleiche Paar von Hippie und Bürger bis hin zum Spießer der Zukunft, wie er heute zur Disposition steht. Barfuss‘ Studie macht hinter solchen Typisierungen die Tätigkeit einer Vielzahl von Künstler*innen und Intellektuellen sichtbar. Sie erzeugen das kulturelle Klima, in dem wir langsam andere werden. Bei der Frage nach der Handlungsfähigkeit der neuen Subjekte erweist sich das bizarre Bewusstsein als Schlüsselkategorie; denn auch wo sich die Einzelnen in eine zeitgemäße Konformität eingliedern, bleiben sie im täglichen Lebensvollzug zur Integration von Widersprüchen und Ungleichzeitigkeiten gezwungen.
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»Wo liegt denn das wirkliche Bedingungsgefüge unseres psychischen ›Wachstums‹, unserer Entwicklung, unserer Wahrnehmungsweisen, unseres Verhaltens – gattungsgeschichtlich, für die Lebensgeschichte der Individuen, für dich und für mich?« (Brückner, aus der Einleitung)
Das Ganze, den Zusammenhang denken, heißt fur eine kritische Sozialpsychologie vor allem – und Peter Brückner hat dies in der Sozialpsychologie des Kapitalismus exemplarisch ausgeführt –, Ökonomie, Kultur, Soziales und Psyche als scheinbar völlig unabhängig voneinander existierende Sachverhalte zusammenzuspannen, sie so zu vermitteln, dass Phänomene wie z.B. Kindesmissbrauch und -tötung auf eine Art und Weise erklärbar werden, die den Blick weg richten von den Tätern und hin auf die Verhältnisse, in denen Menschen zu Tätern und zu Opfern werden können.
»Was soll man von Erfahrungswissenschaften halten, deren Analysen zeigen, dass ihnen der Schreck über Auschwitz nie in die Glieder gefahren ist?«, fragte Peter Brückner vor 20 Jahren in seinem Einleitungstext zu diesem Buch. Orientiert an Adornos Diktum, dass alles unternommen werde, damit Auschwitz sich nicht wiederhole, analysiert Brückner die Formen von Gewalt, welche die bundesrepublikanische Wirklichkeit auszeichneten und die sich bis heute kaum verändert haben. Vor allem die Analysen gewaltförmiger Beziehungen innerhalb der bürgerlichen Familie – später auf den Tatbestand des sexuellen Missbrauchs verengt und skandalisiert – zeigen, dass Brückner es versteht, Subjektivität (Biografie, Sozialisation etc.) und Gesellschaft (Politik, Ökonomie, Wissenschaft etc.) zusammenzudenken wie kein anderer Sozialpsychologe.
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