Beschreibung
(vergriffen) Die Geschlechterverhältnisse und die Neurosenlehre gehören zu den auffälligsten Lücken in der bisherigen Auseinandersetzung der Kritischen Psychologie mit der Psychoanalyse Freuds. Die Autorin analysiert diese Gegenstandsbereiche und setzt sie entgegen gängigen Rezeptionen zueinander ins Verhältnis.
Im Mittelpunkt dieser Reinterpretation steht das Verhältnis von Geschlecht und Sexualität. Freuds Verkehrung des Geschlechterverhältnisses in Sexualität wird überwunden, und die Geschlechterverhältnisse werden zurückgeholt in die damaligen geschlechtsspezifischen, gesellschafts- und formationsspezifischen Lebensverhältnisse.
Sowohl der systematische Einbezug der historischen Dimension als auch die hier berücksichtigten neueren Erkenntnisse der Praxisforschung sowie Reflexionen der psychotherapeutischen Praxis verleihen der kritischen Auseinandersetzung mit der Psychoanalyse neue Aktualität. Auf Grundlage der subjektwissenschaftlichen Konzeption von Trauma, Abwehr und Unbewusstem lassen sich psychische Probleme auf den aktuellen Lebenskontext beziehen und Ansatzpunkte zur Überwindung von Ausgrenzung und Unterdrückung entwickeln.