Beschreibung
Sucht ist ohne ein süchtiges Bedürfnis nicht erklärbar. Bedürfnisse aber und ihre Befriedigung hängen in hohem Maße mit den subjektiven Möglichkeiten und Chancen innerhalb unserer Gesellschaft zusammen. Insofern sind politische Forderungen nach Verboten von Alkohol und anderen Genussmitteln (vor allem bei Jugendlichen) oder suchtpolitische Ziele wie Abstinenz sinnlos, solange wir in einer Gesellschaft leben, die das menschliche Bedürfnis nach glücklichem Leben negiert. Der Sammelband »Sucht« befasst sich mit dem Prinzip Sucht, der Politik um Sucht und Drogen sowie den gesellschaftlichen Ursachen, Folgen und Konsequenzen von Sucht und Drogenabhängigkeit.
Inhalt
Klaus Weber: Einleitung und Vorwort
Anton Schlösser: Rückfall als Krise
Anton Schlösser: Das Zweiklassensystem der Abhängigenversorgung
Karl-Heinz Braun & Gert Gekeler: Drogenarbeit: Fallstudien, subjektive Widerspruchsverhältnisse, Handlungsstrategien
Erich Wulff: Thesen zur Sucht
Christoph Vandreier: Entwicklung und Probleme der akzeptanzorientierten Drogenhilfe
Christoph Vandreier: Wer braucht Sucht? Zur Relevanz von Wulffs Thesen für eine subjektorientierte Drogenhilfe
Daniel Sanin: Suchtprävention als (Selbst-)Disziplinierung: Auf der Suche nach den Subjekten
Klaus Weber: Befriedungsverbrechen an Süchtigen