Beschreibung
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Behinderung, Inklusion, transnationale Gerechtigkeit
Geopolitische Widersprüche in der Internationalen Behinderungsforschung – am Beispiel Deutschland und Iran
In Isfahan und Hamburg arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler seit einem Jahrzehnt in einer Hochschulkooperation zusammen. Sie hinterfragen den hegemonialen Diskurs der Gegenüberstellung von »Okzident« und »Orient«, konfrontieren im interkulturellen Dialog die fest eingeschriebenen Machtverhältnisse dieses globalen Narrativs. Konkret forschen beide Gruppen zu »Behinderung« als einem universalen Phänomen mit regional unterschiedlichen Ursachen, Ausprägungen und Stigmatisierungsformen. Wie ordnen die Sonder- und Rehabilitationspädagogik, die Medizin und Psychiatrie die »Eine Welt« an? Wie wird die »islamische Welt« positioniert?
Das Thema »Behinderung« erweist sich als starke gesellschaftliche Lupe quer durch viele Felder: Pädagogik, Medizin, Psychiatrie, Länderkunde, Kulturvergleiche und Entwicklungsmodelle. Joachim Schroeder sondiert geopolitisch, sozial und kulturell die Inklusionsprozesse und den Umgang mit »Behinderung« in Isfahan und Hamburg. Welche Wege stehen Menschen mit Behinderung offen? Wie ist es um Geflüchtete mit Behinderung bestellt? Um die gesundheitliche Versorgung von Kindern und Jugendlichen, die auf der Straße leben? Was läuft in der Kinder- und Jugendpsychiatrie? Wie zugänglich sind die Universitäten, wie barrierefrei die Städte Isfahan und Hamburg? Und wie steht es um ihre Entwicklung zu ›inklusiven‹ Städten, seit Iran und Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention ratifiziert haben? Wie wird »Behinderung« im öffentlichen Raum symbolpolitisch repräsentiert, auf was für Hürden stößt die aufklärerische Praxis?
Das Buch geht erstaunlich erhellend in die Tiefe und Breite: Schroeder eröffnet ein Panorama kulturellen und institutionellen Umgangs mit Behinderung, erörtert wunde Punkte der Gesellschaft und zeigt interkulturellen Dialog.