Beschreibung
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Rebellion der Freaks
Die gehbehinderte Bretonin Blanche de Rigny hat gelernt, sich nie geschlagen zu geben. Als sie durch Zufall über eine Namensgleichheit stolpert, beginnt sie sich für ihre Vorfahren zu interessieren. Insbesondere für den jungen Idealisten Auguste de Rigny aus Paris.
Blanche mag keine gesunden Beine haben, aber sie verfügt über andere Ressourcen. Mit deren Hilfe gräbt sie die Geschichte ihres verträumten Vorfahren Auguste aus. Und stellt fest, dass sich der Wert eines Menschenlebens seit den Gemetzeln von 1870 nur geringfügig verändert hat. Vom Deutsch-Französischen Krieg über die Pariser Commune bis zu jetzigen Baustellen aller Art spürt Blanche der unsichtbaren Linie nach, die oben von unten trennt, Herrschaft von Knechtschaft, und sucht nach einer losen Masche, an der zu zupfen das Gewebe vielleicht ein bisschen aus der Form bringt. Die aktuelle Schieflage ist global, dazu die drohende Klimakatastrophe: Man muss etwas tun! Blanche macht sich schlau und greift zu eigenwilligen Mitteln …
Ausgezeichnet mit dem Prix du Roman Noir historique
Kommentar der Verlegerin:
Reichtum verpflichtet ist ein sehr trockener schelmischer Noir mit tollen historischen Kapiteln, die ins Paris von 1870 entführen. Wer aufpasst, kriegt ganz nebenbei mit, wie sich im 19. Jahrhundert riesige Vermögen gründen, deren Erbnachfolger heute im globalen Maßstab agieren und wesentlich mehr Macht haben, als gut für den Planeten ist.
Reichtum verpflichtet ist aber auch wie sein furioser Vorgänger Die Alte ein anarchisches Jetztzeit-Märchen, in dem eine Art Pechmarie kurzerhand beschließt, dass die herrschenden Regeln für sie nicht gelten, und mal zeigt, was dann alles so geht. Denn rein körperlich mag der aufrechte Gang ihr schwerfallen, aber mental steht Blanche de Rigny kerzengerade, zumal mit ihrer radikalen Gefährtin Hildegarde an der Seite …
Mit Humor, Hellsicht und Hintersinn erzählt die Strafverteidigerin, Autorin und Filmemacherin Hannelore Cayre ihre erzrealistischen Grotesken so lässig aufrührerisch, dass ich mir nur noch wünschen kann, ihre Heldinnen würden Wirklichkeit.
Else Laudan