Beschreibung
Chicagos Brücken …
Privatdetektivin V.I. Warshawski schiebt Nachtschichten zur Bewachung einer kleinen Synagoge. Dann stößt sie am Ufer des Lake Michigan zwischen Klippen und Betonblöcken auf eine bewusstlose 15-Jährige. Keine Papiere, kein Hinweis, wer sie ist. Auf der Suche nach Indizien gerät die Detektivin ins Visier eines gefährlichen Widersachers …
Entsorgt zeigt ein von Pandemie und Trump’scher Politik gebeuteltes Chicago: überfüllte Krankenhäuser, überlastete Pflegekräfte. Dazu ein Sumpf aus Korruption und Profitgier. Wer hier nicht die Ellbogen ausfährt, wird entsorgt, das gilt besonders für ältere Menschen. Kann Warshawski dagegen ein Zeichen setzen?
#saraparetsky
Vorbemerkung der Ariadne-Herausgeberin
Kurz vorm Teenageralter hab ich gute Krimis entdeckt, Chandler und so. Rasant, düster, widerborstig, aber auch episch. Krimi at its best. Eine jahrelange Liebe. Und dann kam Paretsky. Alles, was am Detektivroman je magnetisch und prickelnd war, hatten die V. I. Warshawski-Krimis – und gingen noch weiter, fand ich, denn erstens ist Vic kein einsamer Wolf mit überlegenem oder zynischem Männerblick auf die Verhältnisse, zweitens sind ihre Fälle, Anliegen und Themen immer fast schmerzhaft aktuell, relevant, gegenwärtig. Und drittens vertritt diese spezielle Hardboiled-Detektivin zwar ganz klar die schnelle, coole, mit flapsigem Humor angereicherte Erzählperspektive, die mir am Genre so gefällt, aber sie steht dabei auch für den Impuls, das Richtige tun und die Wahrheit rauskriegen zu wollen, was zu bewirken in dieser unvernünftigen und ungerechten, allzu oft korrupten, gewaltvollen Welt. Kein Drüberstehen, kein Wegsehen, sondern illusionsloses Unter-die-Lupe-Nehmen mit Herz und Verstand. Für Vic Warshawski nämlich geht es ums Ganze, sehr konkret, und sie nimmt mich mit in diese Haltung. Wie bei einem mitreißenden Film ist das Lesen dieser Krimis ein Ritt, ein Abenteuer, eine Queste. Und doch bleiben sie immer fest in der Wirklichkeit verankert, denn bei Sara Paretsky hat noch das allerkleinste Detail einen sauber recherchierten realen Hintergrund, ist jedes Verbrechen eines, das tatsächlich geschieht. So dass ich vom Buch aufblicke und sehe: Das gibt es alles. Überall. Und es braucht Detektivinnen, die sich nicht ins Bockshorn jagen lassen. Voilà, hier kommt sie wieder.
Für Fans unserer Glossare: Am Ende des Buchs finden sich wieder einige Begriffserklärungen.
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