Beschreibung
Deutscher Krimipreis für das Jahr 2019 (36. Deutscher Krimipreis)
Anna McDonald führt in Glasgow ein unauffälliges Leben. Ihre Leidenschaft sind True-Crime-Podcasts. Eintauchen in eine Parallelwelt voller Rätsel und ungelöster Verbrechen … Ihr neuer Podcast klingt besonders verheißungsvoll: ›Der Tod und die Dana‹. Ein versunkenes Schiff, ein uralter Fluch, Explosion und Mord. Was will man mehr? Aber auf Anna wartet eine böse Überraschung.
Auch als CulturBooks-E-Book auf allen gängigen Portalen!
Deutsch von Zoë Beck.
Kommentar der Verlegerin:
Es ist ein Krimi, ein Schauerroman, ein Roadmovie, ein Märchen, ein hochmoderner Überwachungsthriller. Die schottische Meistererzählerin Denise Mina greift tief in die Schatzkiste populärer Narrative, lässt es funkeln und blitzen. Aus traditionsreichen Zutaten, Fantasie und scharf geschliffenem Realismus kreiert sie einen wilden Ritt durch die historische und aktuelle Literaturküche, lässt Porzellan gegen Stahl scheppern, kombiniert Petits Fours mit dampfendem Haggis und Nouvelle Cuisine, tischt ein gewagt unterhaltsames Menu Surprise auf.
Typisch Mina, wie hinter dem Kleinen stets das Große durchscheint, hinter dem Privaten das Gesellschaftliche: Privilegien, Dünkel, Vorurteile, Imponiergehabe, alltägliche Gewalt, Siegerrecht. Die oft sarkastische, hyperpräzise Beobachterin erfasst ganz nebenbei mit knappen Chiffres, wie und wo wir alle wider besseres Wissen Spiele mitspielen, Kompromisse eingehen, den Blick abwenden auch von dem, was uns angeht. Aber Denise Mina belehrt uns niemals, sie erzählt »nur« eine Geschichte. Eine bei aller Rasanz escheresk angelegte Geschichte, die aus etlichen ineinandergreifenden Storys besteht, und jede davon ist so süffig wie subtil aufgeladen mit Wahrheiten über unsere Welt.
Für mich ist das Erzählen die wahre Heldin dieses Romans. Das Erzählen wird bedroht, entführt, missbraucht, verunglimpft, glorifiziert, vereinnahmt, totgesagt, neu erfunden, angeprangert, rehabilitiert. Das Erzählen wechselt die Gestalt, die Ebene, entzieht sich und taucht wieder auf. Das Erzählen überlebt – und triumphiert.
Else Laudan