Beschreibung
Monika Schäfer entwickelt ein neues sozialwissenschaftliches Konzept, mit dem sich die aktuelle Globalisierung als herrschaftlicher Prozess analysieren und begreifen lässt. Danach ist die Verhinderung kultureller Kontingenz das entscheidende Phänomen der Globalisierung. Das Buch spürt den Herrschaftscharakter der Globalisierung in der stetigen und gleichzeitigen Zunahme von gesellschaftlicher Ungleichheit und kultureller Vereinheitlichung auf. Die Notwendigkeit einer konstitutionstheoretischen Analyse erfordert Konsequenzen für derzeit gangbare Wege praktischer Herrschaftskritik. Als privilegierter Ansatzpunkt wird u. a. die Desidentifikation vom Konzept des rationalen Akteurs und die dissidente, lebenspraktische Irritation der institutionell normalisierten asymmmetrisierenden sozialen Muster nahegelegt, innerhalb deren sich das soziale Leben vollzieht.
Schäfers Kernfrage ist, was weltsystemische Herrschaft sichert und unsichtbar macht. Herrschaft kommt in der Nichtung von Vielfältigkeit und kultureller Kontingenz zum Ausdruck – dies erhärtet Schäfer durch eine Verknüpfung von Weltsystemtheorie, Organisationssoziologie, Feminismus und Neoinstitutionalismus.