Beschreibung
Aus dem Editorial: Peter Weiss konnte sich die heutige Wirklichkeit nicht vorstellen. Noch schien rettbar, was nach 1989 unterging. Noch schien klar, welches die positiven Kräfte waren. Geboren vor hundert Jahren, mitten im großen Krieg, ein Jahr vor der Oktoberrevolution, die Millionen begeisterte und mit der eine Epoche begann, die das auf dem Umschlag im Ausschnitt abgebildete, vor der Karl-Marx-Universität 1974 in Leipzig aufgestellte Relief als »Aufbruch« benannte. Es zeigt den Moment, in dem sich ›die Massen‹ selbst in Bewegung setzen, weil »die Befreiung der Arbeiter nur das Werk der Arbeiter selbst sein kann« – ein Satz von Marx (MEW 16, 14), aufgegriffen von Lenin (LW 9, 15), von Brecht ins Einheitsfrontlied aufgenommen, von Volker Braun im Anschluss an Peter Weiss in die allgemeinere Form gebracht: »wenn wir uns nicht selbst befreien, bleibt es für uns ohne Folgen«
Aus dem Inhalt:
Jürgen Schutte: Die Ästhetik des Widerstands lesen
Alexander Honold: Vom Widerstand des Ästhetischen bei Peter Weiss
Klaus Birnstiel: Peter Weiss’ Bilderschrift
Manfred Haiduk: Zur Entstehung der Berliner Ausgabe
Lisbet Schulz: Contreras Ein Film über die mutigsten Menschen Europas
Rostocker Lektüregruppe: Momentaufnahmen
Robert Cohen: Ein Traum von Dada und Lenin. Trotzki im Exil
Werner Schmidt Sozialismus als Arbeitshypothese
Karl Heinz Götze: Forever young. Zu Frank Witzels Roman
Peter Jehle und Jan Loheit: Unbehagen an der Kultur
Ingar Solty und Alban Werner: Für Linkspopulismus