Beschreibung
Über »Hightech-Kapitalismus« nachdenken heißt über das Verhältnis kapitalistischer Produktionsverhältnisse und der unter ihrer Herrschaft angewandten sachlichen wie persönlichen Produktivkräfte auf Grundlage des Computers nachdenken. Der Computer gilt dabei als epochale Leitproduktivkraft, weil er alle anderen Produktivkräfte mehr oder weniger durchdringt und steuert. Er fungiert als Metamaschine, weil allen Maschinen vorgeordnet. Er ist das tendenziell allgemeine Arbeitsmittel. Er steht für mikroelektronische Berechnung, Gestaltung, Steuerung und Kommunikation, sowie für die von ihm vorausgesetzten, ermöglichten und notwendig gemachten Qualifikationen und Verhaltensdispositionen der Arbeitenden. Mehr noch, er ist, wenn man so will, das allgemeine informationelle Lebensmittel, das tendenziell die gesamte Lebensweise durchdringt.
Inhalt:
Wolfgang Fritz Haug: Editorial
Gregorio Martín Quetglas: Digitalisierung und Arbeitsplätze
Christof Ohm & Manfred Bürger: Industrie 4.0 und ihr Kybertariat
Niels Boeing: 3D-Druck – Computergesteuerte Produktionsmittel für alle?
Dorte Marie Søndergaard: Roboter – unsere ›neuen Anderen‹
Welf Schröter: Roboter – Assistenz der Humanoiden
Kâmil Uludag: Grenzen der Hirnforschung
Andreas Umgelter: Organtransplantation – Das Fleisch der anderen.
Thomas Skou Grindstedt: Algorithmischer Kapitalismus: Hochfrequenz-Handel
Stephan Packard: Non fecit: Produzierender Fan und Ware
Wolfgang Fritz Haug: Menschenbildung in Zeiten des Internets der Dinge
Lucien Sève: Marxist sein
Uwe Hirschfeld: Alltagsverstand bei Gramsci