Beschreibung
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Euthanasie: Die Modernisierung des Rassismus.
Das Schicksal entscheidungsunfähiger Patient*innen steht heute im Zentrum hitziger Kontroversen in Deutschland. Sollen Wachkoma-Patient*innen künstlich am Leben gehalten werden? Darf man schwer behinderte Neugeborene sterben lassen? Mediziner fragen, Bioethiker antworten: rational, logisch, ideologiefrei. Glauben sie. Dass das Gegenteil der Fall ist, beweist die vorliegende Analyse der neuen deutschen Euthanasie-Debatte. Sie leistet erstmals eine vergleichende Kritik der verschiedenen bioethischen Ansätze zur Freigabe der Sterbehilfe. Und zeigt: Die Ideen eines Peter Singer, die heftige Reaktionen ausgelöst haben, sind längst auch in Deutschland auf fruchtbaren Boden gefallen. In ihrer kritiklosen Verherrlichung des »gesunden« Menschenverstands begründet diese Bioethik eine neue Form der Ausgrenzung, die auf der ideologischen Ebene von einer Modernisierung des Rassismus kündet. Es wäre heute reichlich optimistisch, in der Biopolitik die akute Gefahr weit rechts außen zu vermuten.
Dieses Buch liefert den Beipackzettel für die ideologischen Risiken und Nebenwirkungen einer Sterbehilfe-Ethik, die sich selbst als Heilmittel gegen Lebensschutz-Fundamentalismus und ärztliche Bevormundung begreift – ein Vademecum für alle, die den liberalen Lobpreis der Euthanasie schon immer irgendwie verdächtig fanden, aber nicht radikal zu kritisieren wagten.
Inhalt
Überraschend modern: Die deutsche Euthanasie-Debatte bis zum Vorabend des Faschismus / Was hat die moderne Sterbehilfe mit der Nazi-Euthanasie zu tun? / Peter Singer: Gesunder Menschenverstand als Ethik-Ersatz / Das »Person«-Konstrukt: Lebensrecht auf Nachfrage / Autonomie, Fürsorge und neue Eugenik: Die deutsche Bioethik im Vergleich / Euthanasie: Die Modernisierung des Rassismus.