Beschreibung
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Die übliche Frage nach der sexuellen Sozialisation schließt uns ein in zwei Möglichkeiten: die Aufklärung zu untersuchen als ein Zuviel oder Zuwenig an Informationen oder die Einübung in sexuelle Praxen als ein Zuviel oder Zuwenig an Technik. Dabei haben wir jeweils das ungute Gefühl, zu spät zu kommen; etwas als gewusst voraussetzen zu sollen, das wir nicht wissen; zwischen Alternativen wählen zu können, die wir nicht ausreichend mit der Frage etwa von Glück und Unglück, von Befreiung und Unterdrückung zusammenbringen können. Nicht bloß Uninformiertheit und Ungeschick liegen zwischen uns und Glückserfahrungen, sondern auf eine unbegriffene Weise sind wir es selbst, unsere Körper, unser Umgang mit unseren Körpern und wieder wir als ganze Personen im Verhältnis zur Welt, die in die Frage nach dem Glück, auch im Sexuellen, einbezogen werden wollen. Wir formulieren also als empirische Frage an unsere Leben die Untersuchung der Herausbildung eines eigenen Bereichs Sexualität. Sie wird zur Frage nach der Sexualisierung unserer Körper. Aus der Erinnerung wollen wir besichtigen, wie einzelne Körperteile mit Sexualität verknüpft wurden, wie der Körper als Ganzes zum Ausdruck des Geschlechts wurde, in welchen Praxen wir welchen Umgang mit unserem Körper einübten und wie all dies in die gesellschaftlichen Strukturen, in das soziale Geschlechterverhältnis eingebunden ist.