Beschreibung
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Ein Sturm fegt durch die winzige Fischergemeinde an der Küste, zerstört die Boote, die große Mole, ganze Häuser. Tora aber erlebt das Unwetter wie einen Befreiungsschlag: In Blitz und Donner spürt sie, vielleicht zum ersten Mal, die Gewissheit, dass sie wirklich lebt.
»Das Licht kam in dem Augenblick, als sie gegen die Wand der Tran-Kocherei geschleudert wurde. Die Augen explodierten im Licht. Wurden gesprengt. Sie war für mehrere Minuten blind. Dann kam es wieder. Das Licht! Und sie war mittendrin. Wie ein Wunder. Sie war nicht Tora. Sie war ein fl atternder Gedanke zwischen Himmel und Meer und Erde. Dann sah sie die riesige Welle! Wie eine schwarze Felswand mit einem weißen Rand. Sie spürte die Erde unter sich dröhnen. Die Welle kam näher und näher. Tora sah, wie sie sich über den Kai hob. Sie sah es! Und dennoch war es ganz unvorstellbar. Die Welle kam und kam und kam. Die Zeit stand still.Immer würde sie das gewaltige Brausen der riesigen Welle hören, die den alten Kai in zwei Teile spaltete und Landungsbrücke und Kran und Fischgestelle samt Fischen mit sich riss. Es quietschte wie in einer großen Geige, als die Vertäuung von Almars Boot dran glauben musste. Ein merkwürdiges, böses Geräusch. Sie hätte lachen mögen. Und sie war mittendrin. Und sie war nicht mehr Tora. Sie klammerte sich am Geländer fest, obwohl sie nicht daran dachte, dass sie sich in Sicherheit bringen müsste. Und das Licht stand über der ganzen Welt. Passte auf sie auf. Sie war darin. Unangreifbar. Unverwundbar.«
Band 2 der vom Nordischen Rat ausgezeichneten Tora-Trilogie