Beschreibung
Das Vietnam-Tagebuch der Globalisierungs-Ära: Erich Wulff, Arzt und emeritierter Professor für Sozialpsychiatrie, lebte von 1961 bis 1967 in Vietnam, wo er eine Psychiatrische Klinik aufbauen half. Er wurde Zeuge der blutigen Unterdrückung der Buddhisten durch das US-gestützte katholische Diem-Regime sowie der Eskalation des Bürgerkriegs und seines Übergangs in den Krieg der USA gegen den Vietcong. Während er im ersten Konflikt die Buddhisten unterstützte, riskierte er im zweiten sein Leben, indem er sich für die Befreiungsfront einsetzte. Seine unter dem Pseudonym Georg W. Alsheimer geschriebenen Berichte trugen wesentlich dazu bei, das wahre Gesicht dieses Krieges bekannt zu machen. 2008 kehrte Erich Wulff auf Einladung vietnamesischer Buddhisten zurück. Wieder wurde er Zeuge eines historischen Ereignisses: der Versöhnung zweier Mächte, die einander zwei Nachkriegsjahrzehnte lang heftig bekämpft hatten, nämlich der kommunistisch geführten Staatsmacht und der Buddhisten. Dazu erhielt er Einblick in die widersprüchlichen Auswirkungen des Modernisierungsbooms, den Vietnams Integration in die kapitalistische Globalisierung ausgelöst hat.