Beschreibung
Die Kritische Psychologie bezieht Position für emanzipatorische gesellschaftliche Veränderungen und gegen eine herrschaftsförmige Praxis, die über Subjekte spricht statt mit ihnen. Diesem Band geht es um die Schärfung kritischer Selbstverständnisse in der Sozialen Arbeit. Er enthält gesellschaftsanalytische Beiträge u.a. zu Individualisierungstendenzen, widersprüchlichen gesellschaftlichen Anforderungen sowie Kapitalismus als Rahmenbedingung Sozialer Arbeit. Behandelt werden aktuelle Theoriesträngeund Methoden der Sozialen Arbeit: die Herausforderungen Lebensweltbezogener Sozialer Arbeit, die Paradigmenvielfalt in der Sozialen Arbeit, politische Bildung, die Leerstellen von bewältigungs- und ressourcenorientierten Ansätzen und die Kritische Psychologie als Vermittlungstheorie. Außerdem: Praxisforschung und -entwicklung anhand konkreter Themen wie individuelle Hilfeplanung, kritische Nutzer*innenforschung und Interessensvertretung in der Sozialen Arbeit.
Inhalt
Ulrike Eichinger: Einleitung: Kritische Psychologie trifft kritisch(-materialistische) Soziale Arbeit
Klaus Holzkamp: Gesellschaftliche Widersprüche und Handlungsfähigkeit am Beispiel der Sozialarbeit
Kurt Bader: Individualisierungstendenzen bei SozialarbeiterInnen und SozialpädagogInnen
Frigga Haug: Woher kommen alle diese Reparaturarbeiten? Eine Theorie von Sozialarbeit braucht eine Sozialtheorie von Gesellschaft
Richard Sorg: Kapitalismus und Soziale Arbeit
Karl-Heinz Braun: Lebensweltorientierte Soziale Arbeit und Kritische Psychologie: Herausforderungen in theoriegeschichtlicher Perspektive
Uwe Hirschfeld: Gramscis Beitrag zur politischen Bildung Sozialer Arbeit
Ariane Brenssell: Gesprächsangebot zur »alltäglichen Lebensführung« – Kritischen Psychologie trifft Kritische Sozialarbeit
Markus Lauenroth: Individuelle Hilfeplanung in der Behindertenhilfe
Jochen Kalpein: SMS aus dem beschädigten Leben
Uwe Hirschfeld: Vom Nutzen der Hilfe und der Hilfe des Widerstands – Widersprüche Sozialer Arbeit
Ulrike Eichinger:Praxisforschung in der Sozialen Arbeit – Transferwissen und Wissenstransfer am Beispiel der Interessensvertretung in »eigener Sache«