Beschreibung
Dämonen jagen
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimipreis!
Kommissarin Bettina Boll ist Ärgernisse gewöhnt, doch der jüngste Streich ihrer Dienststelle schmeckt bitter. Ein Tod im Jugendknast muss untersucht werden, die Behörden fürchten einen Skandal, und nun soll Bettina für ihren neuen Chef die Kohlen aus dem Feuer holen und einem Kollegen dazwischenfunken. Überdies erweist sich der Fall als ausnehmend verschroben. Gibt es wirklich katholische Dorf-Aktivisten, die Dämonen austreiben? Und was hat das berühmte Isenheimer Altarbild voller bunter Bestien damit zu tun?
Zu Recht gilt Monika Geier als eine der besten deutschen Krimiautorinnen und Meisterin im Jonglieren mit den schrägen Aspekten der Wirklichkeit. Antoniusfeuer ist ein betörender neuer Bettina-Boll-Krimi: lebensprall und farbenfroh mit starkem Plot, umwerfenden Charakteren und feinen Überraschungen.
»Was wie Intuition scheint, ist Ergebnis blitzschneller Kombination von Gesehenem und Gehörtem, unkonventionellem Denken und analytischem Rückgriff. Darin – nur darin – ähnelt Monika Geier ihrem Vorbild Agatha Christie. In allen anderen Punkten hat sie die Britin längst meilenweit überflügelt.« Jury Deutscher Krimipreis (für Alles so hell da vorn 2017)
Antoniusfeuer ist der 8. Fall von Bettina Boll.
Auch als Culturbooks-E-Book auf allen gängigen Portalen
Kommentar der Verlegerin:
»Bettina Boll vom Ludwigshafener K11 ist seit langem daran gewöhnt, sich quer zur Konvention durchzuwurschteln: als Mordermittlerin, als Halbtagskollegin, als Teenagermutter – und neuerdings auch als Bewohnerin eines uralten Hauses, das sie abwechselnd mit seinem Charme einlullt und mit dunklen Schatten aus der Vergangenheit bedroht. Ihr Bauchgefühl sagt, Aufräumen hilft auch gegen Gespenster, und Spirituelles ist eh nicht so Bettinas Ding. Aber ausgerechnet darum geht es bei dem seltsamen Fall, den ihr Willenbacher als neuer Dienststellenleiter jetzt ans Bein bindet: um Glauben.
Ein Totenzettel mit dem Isenheimer Altarbild voller Dämonen. Ein zutiefst frustrierter Kollege, zurückgepfiffen, weil er nicht christlich genug ist. Ein tätowierter Sozialarbeiter mit undurchsichtiger Vorgeschichte, der nicht weiter befragt werden kann. Und schließlich ein seltsam verändertes Marienbild in der sehr alten Kirche des Vorzeigedörfchens Frohnwiller. Licht und Schatten in der Pfalz mit ihren ordentlichen Straßen und wuchernden Wäldern.
Bettina Boll, ganz gegenwärtig, forscht nach konkreten Interessen und Motiven, sucht den unsichtbaren Linien auf die Spur zu kommen, die Fehltritte in der äußeren Welt mit den inneren Dämonen der Beteiligten verbinden. Denn sie weiß, dass kaum jemand nichts zu verbergen hat. Und angesichts der heraufbeschworenen Monster fragt sie: Was wird anders, wenn man dem Schrecken Namen gibt?
In der momentanen Jetztzeit voll verdrängter Erkenntnisse, Inbrunst und Vertrauensschwund bei gleichzeitigem Informationsoverkill gelingt Monika Geier ein fein ziselierter, stimmungsvoll bildhafter und höllisch gewiefter Kriminalroman über Glaube und Bedeutung. Sie gewährt Einblick in die Abgründe ewiger Ansprüche, tiefer Konflikte und ganz normalen Irrsinns, und wie immer sind ihre Charaktere von furioser Präsenz – mit oder ohne Dämonen. In diesem Buch steckt unsere ganze Kultur drin, unsere ganze Ära samt Herkunft, Verknöcherungen und Verbiegungen.
Und mein Lichtblick im Labyrinth trägt einen orangen Gartenpulli.« Else Laudan