Beschreibung
Von Baustellen und Bomben
Ein Reihenhaus nah am Fluss, mitten in der Stadt. Eine ruhige kleine Straße. Für die englische Grundschullehrerin Nita Tehri scheint es gut zu laufen: Sie hat Arbeit, eine hübsche Wohnung, einen sorgsam geregelten Tagesablauf und vor allem Ruhe vor ihrer brutal reaktionären Familie. Sicher, sie sieht ein bisschen anders aus als ihre Nachbarn. Aber das ist kein Problem. Nita Tehri sucht keinen Streit, ist freundlich zu Nachbarn und Kolleginnen, buchstabiert geduldig ihren Namen, wenn man sie Miss Terry nennt.
Eines Morgens wird ihrem Haus gegenüber ein Container abgestellt, gedacht für den Bauschutt einer Sanierung. Als ein grausiger Fund gemacht wird, zeigen plötzlich alle Finger auf sie und es beginnt eine Hetzkampagne, für die Nita nicht gewappnet ist.
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Deutscher Krimipreis
Radio Bremen Krimipreis
Platz 1 der Krimibestenliste
Vorbemerkung der Herausgeberin
Wie wird man eigentlich zum Opfer? Ach, das ist nicht weiter schwierig. Oft reicht schon die Hautfarbe oder das Geschlecht. Das ist natürlich nicht lustig, auch wenn diese Zuspitzung sich immer wieder (und keineswegs nur in England) als bitter wahr erweist. Dünkel und Starrsinn verschanzen sich in altehrwürdigen Traditionen und in hippen Glücksversprechen, nisten aller Aufklärung zum Trotz auf beiden Seiten der Kämpfe, die um Kultur geführt werden. Und die Konfrontation der Redlichkeit mit dem ganz normalen Gemisch aus Dummheit, Gier und Vorurteil geht fast nie gut aus.
Nur die grandiose Liza Cody bringt es fertig, aus dieser Konfrontation einen Kriminal- und Unterhaltungsroman mit kabarettistischer Qualität zu machen. Die Wärme ihrer immer ein bisschen durchgeknallten Figuren, die uns allesamt aus dem realen Leben irgendwie vertraut sind, versüßt den Blick in den Abgrund sozialer Beschränktheit. Und ihre Erzählkunst zaubert aus dunkler Wahrheit ein böses, verschmitztes Genre-Märchen. Und wenn sie nicht gestorben sind … Else Laudan