Beschreibung
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Heft 2 wird ganz zeitgemäß durch einen »Werkstatt«-Block zur Geschichte und zu den Interieurs der MEGA dominiert, dieses schon einigermaßen korpulenten, weil mittlerweile 45 Text- und ebensoviele Apparatbände umfassenden zweiten Anlaufs zu einer historisch-kritischen Gesamtausgabe des handschriftlichen Nachlasses von Marx und Engels. Dass er im Zuge der gesellschaftlichen Umbrüche nicht versandet – dafür hat sich in den letzten beiden Jahren eine außerordentlich große Zahl von Institutionen und Einzelpersönlichkeiten – Politiker, Wissenschaftler, Kulturschaffende, Journalisten – mit hinreichend rationellen Argumenten eingesetzt. Vor wenigen Wochen erst wieder das Japanische Komitee zur Unterstützung der MEGA, das 1521 Unterschriften japanischer Wissenschaftler zur Fortsetzung der Edition sammelte und an verantwortliche deutsche Instanzen und Presseorgane sandte. Zustimmung zum Projekt MEGA bedeutet sicher Referenz an die bisherige editorische Qualität, indessen keineswegs die Akzeptanz auch aller bisherigen Richtlinien der Ausgabe oder konkreten editorischen Lösungen in den einzelnen Bänden. Zu Recht werden vielmehr immer wieder die derzeitigen Chancen betont, »die Marx-Engels-Hagiographie endgültig zu begraben und die kritisch-wissenschaftliche Reflektion durchzusetzen« (Maximilien Rubel im Dezember 1991). Die Internationale Marx-Engels-Stiftung (Amsterdam), der sich erfreulicherweise als Mitherausgeberin nunmehr die Konferenz der deutschen Akademien der Wissenschaften zur Seite gestellt hat, richtet Ende März d.J. in Aix-en-Provence eine Tagung mit einem größeren internationalen Kreis von Fachleuten aus, auf der die bisherigen Editionsrichtlinien und ihre Zweckmäßigkeit bzw. Umsetzung auf dem Prüfstand stehen. Eines der Ergebnisse wird sein, dass die kommentierenden Apparatteile deutlich an historisch-kritischem Profil gewinnen. In diese Richtung lenken auch die Hauptbeiträge des vorliegenden Hefts. Selbstverständlich enthält Heft 2 thematische Beiträge zur Marx- Engels-Forschung, in der Regel unmittelbar verbunden mit der Bearbeitung bestimmter MEGA-Bände. Weil immer wieder nachgefragt, bleibt in diesem Zusammenhang zu hoffen, dass für die Bandmanuskripte II/4.2 (Manuskript des III. Bandes des »Kapitals« von 1863-1865) und I/20 (Dokumente zur Tätigkeit von Marx und Engels in der Internationalen Arbeiter-Assoziation), die redaktionell abgeschlossen sind, deren Drucklegung aber wegen mangelnder Kostenzuschüsse nicht möglich war, nach der Tagung in Aix-en-Provence eine baldige Lösung gefunden wird. Erfreulicherweise können im vorliegenden Heft einige Lebenszeugnisse von Marx erstmals veröffentlicht werden.