Beschreibung
In »Rassismus. Die Schwierigkeit, nicht rassistisch zu sein« treffen klassische Texte aus der Kritischen Psychologie unter der Leitfrage nach der Funktionalität von Rassismus neu aufeinander. Annita Kalpaka und Nora Räthzel verfassten 1986 den ersten Text zu Alltagsrassismus und institutionellem Rassismus in der Bundesrepublik, der weitere Verbreitung fand. Sie stellen darin die noch immer brisante Frage nach der Funktionalität von Rassismus für die Handlungsfähigkeit der Subjekte in restriktiven gesellschaftlichen Verhältnissen. Ihnen ging es um alltäglichen Rassismus, die übliche Diskriminierung von Eingewanderten und um Kritik an einer Politik, die sich weigerte, Eingewanderte »als integralen Bestandteil der deutschen Gesellschaft zu betrachten«.
Heute, 30 Jahre später, haben die Autorinnen ihren Text kommentiert und auf aktuelle Fragestellungen hin zugespitzt.
Die Herausgeber*innen machen außerdem Artikel von Philip Cohen, Klaus Holzkamp und Ute Osterkamp aus den 1980ern und 1990ern wieder zugänglich. Die Texte behandeln u. a. das Verhältnis von Alltags- und institutionellem Rassismus, die Verstrickung in rassistische Verhältnisse und die Grenzen einer auf Erziehung und Aufklärung reduzierten antirassistischen Strategie.
Eine Lektüre der damaligen Analysen zeigt unausweichlich, »wo und wie die Grundlagen für die Ausgrenzung und damit für die Entfremdung von der Aufnahmegesellschaft gelegt worden sind«.
Inhalt:
Annita Kalpaka/Nora Räthzel: Die Schwierigkeit, nicht rassistisch zu sein – 30 Jahre später
Annita Kalpaka/Nora Räthzel: Wirkungsweisen von Rassismus und Ethnozentrismus
Philip Cohen: Unter die Haut: Antisemitismus, Rassismus und Antirassismus im Vereinigten Königreich
Klaus Holzkamp: Widersprüche antirassistischer Erziehung
Ute Osterkamp: Institutioneller Rassismus