Beschreibung
Am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts scheint es, dass »die Gesellschaft« – gerade erst vor knapp zweihundert Jahren entdeckt – in der technischen Kommunikation der Netze und neuen Medien wieder verschwindet. Der Essay nähert sich dieser Problematik auf dem Umweg einer Genealogie der Medien. Wo und wann erscheint die Diskursstelle der Medien? Wieso sprechen wir heute über technische Medien entweder als große Gefahr oder als neue Heilsbotschaft? In welchem Zusammenhang stehen technisch-mediale und ökonomische Vermittlung? Welche Rolle spielt die moderne Kriegsführung?
Die These des Bandes lautet: »Gesellschaft« ist nicht der Grund unserer Kultur, »Sozialismus« nicht das Telos der Moderne. Vielmehr ist »das Soziale« Effekt eines (kulturellen) Diskursdreiecks, das sich zwischen den Seiten »Tausch«, »Technik« und »Krieg« aufspannt. Die moderne Gesellschaft ist daher auch immer eine Waffe – eine zudem, deren Gefährlichkeit nicht zu unterschätzen ist.