Beschreibung
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Erinnerungsarbeit nutzt Erfahrungen von Frauen gegen die blinden Flecken der Sozialisationstheorien. Sie ist ein kollektiver Forschungsprozess, eine international angewandte sozialwissenschaftliche Methode zur kritischen Durchdringung von Selbstblockierungen. Wir Menschen bauen im Laufe unserer Geschichte unsere Persönlichkeit, bis eine stimmige Realität für uns entsteht; dafür wählen wir aus der Fülle des Erlebten aus, bewerten manches als bedeutungsvoll, verdrängen anderes. Erinnerungsarbeit beginnt ganz subjektiv. Aber weil sie die Eingelassenheit der ganzen Person in ihre Welt zum Gegenstand hat, ist auch diese ganze Welt Gegenstand der Erforschung. So geht es auch um die Beteiligung an der eigenen Unterdrückung (Opfer/Täter). Diese Thematik wird durch die großen Bereiche von Moral und Verantwortung, Arbeit und Politik bis ins Reich der Träume verfolgt. Zur Methode gehören auch die strategische Verschiebung von Forschungsfragen, Begriffsbildung und Disziplingrenzen überschreitende Theoriekritik.
»Ein überaus lesenswertes und anregendes Buch von faszinierend schöner klarer Sprache. Ein Beispiel für eingreifendes Denken im Brecht’schen Sinne.« Neues Deutschland
»Die Autorin versucht nicht, ihre Standpunkte und Forderungen hinter Wenn und Abers zu verwischen; ihre klare Formulierung macht sie angreifbar. Daher ein unschätzbares Buch.« An.Schläge
»Der Ansatz der Erinnerungsarbeit traut sich zu, die Erfahrungen der Einzelnen radikal ernst zu nehmen.« Schlangenbrut