Beschreibung
Ausgangspunkt des feministischen Hefts dieses Jahrgangs ist, dass insbesondere in von Austerität betroffenen Ländern Familie für die vielen arbeitslosen Jugendlichen Zufluchtsort und einzige Ressource ist. Zugleich gilt die feministische Maxime, die Kleinfamilie, als Form menschlicher Reproduktion und unterdrückender Moment für Frauen, zu überwinden. Sich diesem Widerspruch annähernd, untersucht Frigga Haug, was Jugendliche über sich und ihre Zukunft in Familie und Beruf denken. Jutta Meyer-Siebert wirft einen Blick zurück auf frühere feministische Kämpfe und diskutiert sie für ein zukünftiges Projekt erneut. Angela McRobbie skizziert den Zusammenhang neoliberaler Politik mit der Krise der menschlichen Reproduktion, während Uta von Winterfeld die Subjektivität von Familienformen hervorhebt. Aus den Krisenländern Griechenland und Spanien berichten Marianthi Anastasiadou und María Gómez Garrido.
Außerhalb des Schwerpunkts lotet Richard Gebhardt, angeregt von Thomas Wagners »Angstmacher«, 1968, die Neue Rechte und die Grenzen des politischen Diskurses aus. Und Klaus Weber reagiert auf Ulla Pleners Einordnung der Begriffe Nationalsozialismus und Faschismus innerhalb aktueller Diskurse (Argument 322).