Beschreibung
Ein dem Vergessen entrungenes Tagebuch packend wie ein Roman, wahrhaftig wie eine gute Reportage, eindringlich wie gelebtes Leben. Lili Hahn, 1914 in Frankfurt am Main geboren, erhielt als Jungjournalistin 1936 Berufsverbot. Bis Kriegsende arbeitete sie als Laborantin und Sekretärin. In ihrem Tagebuch notierte sie Veränderungen, Erfahrungen, Gespräche, dabei entsteht mosaikartig nicht nur ein dichtes Zeitgemälde des Dritten Reiches, man sieht zugleich, wie Täuschung und interessierte Nicht-Wahrnehmung Schritt um Schritt in Wissen und Erkenntnis gedrängt werden ein Lernprozess am eigenen Leib. Das macht das Tagebuch immer weiter lesenswert, dass man die Gewöhnlichkeit des alltäglichen Faschismus erfährt und zugleich die Bruchstellen, an denen Neutralität nicht mehr möglich ist.