Beschreibung
Der vorliegende Band enthält ausgewählte, überarbeitete und nachträglich eingereichte Beiträge einer wissenschaftlichen Konferenz zum Thema »Aufbau mit Methode. Der 6-Bücher-Plan des Kapitals von Karl Marx«, die vom 2. bis 4. November 2012 in Werftpfuhl bei Berlin stattfand. Daran nahmen WissenschaftlerInnen aus Italien, Japan und Deutschland teil. Die Veranstaltung wurde vom Verein Helle Panke. Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin e.V. gefördert. Dem Vorstand des Berliner Vereins zur Förderung der MEGA-Edition e.V. schien es lohnenswert, anlässlich des Abschlusses der II. Abteilung der MEGA² durch das Erscheinen des Bandes II/4.3 ein Kolloquium zur Diskussion des sogenannten 6-Bücher-Plans anzustoßen. Marx hat in seiner berühmten »short outline« (2. April 1858) das beabsichtigte Werk in sechs Bücher eingeteilt (Kapital, Grundeigentum, Lohnarbeit, Staat, Internationaler Handel, Weltmarkt). 1859 veröffentlichte Marx das erste Heft von »Zur Kritik der politischen Ökonomie«. Allerdings vergingen erneut acht Jahre, ehe der erste Banddes Kapitals erschien. Zwischendurch hatte sich Marx entschieden, sein Werk unter diesem Titel erscheinen zu lassen und das gesamte Material auf drei Bücher zu verteilen. War damit der 6-Bücher-Plan gescheitert? Oder hat Marx zeitlebens weiter seine Idee verfolgt, alle Bücher auszuarbeiten? Marx’ Darstellungsmethode in seinen Kapital-Manuskripten ist bis heute Gegenstand heftiger Auseinandersetzungen. Gestritten wird über Einleitung, Bauplanänderungen oder das »Kapital im allgemeinen«. In den vergangenen Jahren haben wir in der Neuen Folge eine Reihe von Aufsätzen über diese Themen zur Diskussion gestellt. Mit dem Abschluss der Veröffentlichung der »Vorarbeiten des Kapitals« in der MEGA² hat die Debatte es nun mit den Manuskripten zu tun, die dem Kapital unmittelbar zugrunde gelegen haben.
Inhalt
Carl-Erich Vollgraf: Nun also wieder der Sechs-Bücher-Plan? Über die Perspektivlosigkeit einer Legende
Ehrenfried und Ulrike Galander: Die Londoner Hefte – eine Vorgeschichte des Aufbauplanes
Klaus-Dieter Block: Zu Inhalten der von Marx geplanten Bücher über das Grundeigentum, die Lohnarbeit, den Staat und überden auswärtigen Handel und den Weltmarkt
Seongjin Jeong: Marx’s Crisis Theory as a Theory of World Market Crisis
Fritz Fiehler: Die Selbststrukturierung des Kapitals. Über die Architektur des Kapitals im zweiten Buch
Dieter Wolf: Zur Architektonik der drei Bände des Marxschen Kapitals
César Ruiz Sanjuán: Die Bedeutung der dialektischen Darstellung in Marx’ Kritik der politischen Ökonomie
Ryuji Sasaki, Kohei Saito: Abstrakte Arbeit und Stoffwechsel zwischen Mensch und Natur
Xu Yang, Zhu Yi: Einblick in Chinas Forschungen über Marx’ Sechs-Bücher-PlanZhou Sicheng: Wan mao in – der Mandarin im Kapital