Beschreibung
Gramscis Studien zu Amerikanismus und Fordismus sind unentbehrliche Anregungen für die Analyse des Übergangs zum Hightech-Kapitalismus. Der Band versammelt zum ersten Mal neben Gramscis berühmten Fordismus-Studien auch seine verstreuten Notate zu den USA und zum europäischen Amerikabild aus den Gefängnisheften. Damit bietet er nicht nur interessante Materialien und Reflexionen für eine Beschäftigung mit der Amerika-Faszination und dem Antiamerikanismus, sondern Gramsci zeigt darin anhand zahlreicher konkreter Beispiele, wie sich Kultur, Politik und Ökonomie zusammendenken lassen, ohne in Ökonomismus oder Beliebigkeit abzugleiten. Indem er stets davon ausgeht, dass »die neuen Arbeitsmethoden untrennbar mit einer bestimmten Weise zusammenhängen, zu leben, zu denken und das Leben zu empfinden«, liefert er methodische Anregungen für die Fragestellungen heutiger Politik-, Sozial- und Kulturwissenschaften. Von Gramscis Analyse der sexuellen Regulierung im Fordismus fällt Licht auch auf die umkämpfte Neuausrichtung der Geschlechterverhältnisse in der Gegenwart. In der Einleitung informiert Thomas Barfuss über Entstehung und Rezeption von Gramscis amerikanischen Studien und beleuchtet ihre verschiedenen Dimensionen.