Eine Veröffentlichung des Berliner Instituts für kritische Theorie (InkriT). Herausgegeben von Wolfgang Fritz Haug; unterstützt ab 7/I durch Frigga Haug und Peter Jehle, ab 8/I zusätzlich durch Wolfgang Küttler.
Unter Mitwirkung von mehr als 800 Wissenschaftler*innen.
Für weitere Informationen: www.inkrit.de
Klaus Weber, Prof. Dr. phil. habil., Erzieher und Diplompsychologe, lehrt an der Hochschule München für angewandte Sozialwissenschaft Psychologie. Seit 1997 Gastprofessor am Institut für Psychologie der Universität Innsbruck. In diversen Veröffentlichungen und Beiträgen für Das Argument beschäftigte er sich mit Faschismus. Er ist Vertrauensdozent der Rosa- Luxemburg-Stiftung und der Hans-Böckler-Stiftung sowie Wissenschaftlicher Beirat des DGB Bildungswerk Bayern e.V. sowie des Argument Verlags.
Kolja Lindner ist maître de conférences in Politikwissenschaft an der Universität Paris 8. Arbeitsschwerpunkte: politische Theorie, soziale Ungleichheit, Globalgeschichte/Postkolonialismus, Laizismus, Marx.
Anne Kuhlmeyer, Jahrgang 1961, studierte Medizin in Leipzig, begann ihre Facharztausbildung am Universitätsklinikum und übersiedelte 1990 ins Münsterland. Nach einigen Stationen als Anästhesistin, Rettungsmedizinerin, Schmerztherapeutin und Mutter von zwei Söhnen lebt sie heute in Coesfeld, ist als ärztliche Psychotherapeutin tätig und schreibt im weiteren Sinne Kriminalromane sowie Kurzgeschichten und Gedichte. Sie ist Redakteurin des Online-Feuilletons CULTurMAG und Gründungsmitglied der kriminalliterarisch-feministischen Plattform HERLAND. In ihren Romanen nimmt sie politische und soziale Themen in den Blick und experimentiert mit unkonventionellen Erzählperspektiven.
»Anne Kuhlmeyer ist eine Kriminalschriftstellerin in einem leider immer noch sehr seltenen, aber erfreulich weiträumigen Sinne, Medizinerin und hauptberufliche Traumatherapeutin. Sie lässt ihre Romane gern so weit über die Ufer des Genres schwappen, dass von Krimi bei ihnen kaum mehr die Rede sein kann.« Elmar Krekeler, Welt
Pieke Biermann, Schriftstellerin, Literaturübersetzerin, Journalistin, studierte zunächst in Hannover, später in Padua Deutsche Literatur und Sprache, Anglistik und Politische Wissenschaften und schloss ihr Studium mit einer Magisterarbeit über unbezahlte Hausarbeit ab. Ab 1976 arbeitete sie als freie Autorin und veröffentlichte Essays, Radiofeatures und feulletonistisch-journalistische Beiträge, ab 1987 auch Bücher. Sie engagierte sich in den 80ern in der Hurenbewegung, organisierte u.a. 1988 mit anderen den »Ersten Berliner Hurenball«. Für ihr funkelndes Krimiquartett um Berlin, »die unbekannte Metropole der westlichen Welt: eine Stadt, die aus Mythen zu bestehen scheint«, erhielt Pieke Biermann in den 90ern reichlich Auszeichnungen. In den letzten Jahren tat sie sich vor allem als treffsichere Literaturübersetzerin hervor. Sie brachte u. a. Liza Cody (Gimme more), Fran Ross (Oreo) und Ann Petry ins Deutsche.
Auszeichnungen u.a.: 1990 3-sat-Stipendium, Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb Klagenfurt; 1991 Deutscher Krimipreis für VIOLETTA; 1994 Deutscher Krimipreis für HERZRASEN; 1998 Deutscher Krimipreis für VIER, FÜNF, SECHS; 2009 Journalistenpreis WEISSER RING (Sonderpreis); 2020 Preis der Leipziger Buchmesse für die Übersetzung von Fran Ross, OREO.
Herbjørg Wassmo, geboren 1942 auf Skogsøya (Vesterålen, Norwegen), war zunächst Lehrerin und schrieb nur als Freizeitbeschäftigung. 1976 brachte sie ihren ersten Lyrikband heraus. 1981 erschien ihr Romandebüt Huset med den blinde glassveranda (Deutschenkind), Band eins der beeindruckenden Tora-Trilogie, für die sie 1987 die höchste Auszeichnung des Nordischen Rates erhielt. Seitdem widmet sie sich ganz dem Schreiben.
Herbjørg Wassmo gilt als angesehenste und meistgelesene Schriftstellerin Norwegens. Ihre Werke sind in 24 Sprachen übersetzt.
Lili Hahn wurde im April 1914 in Frankfurt am Main geboren, wo sie zur Schule ging und Musikgeschichte und Musiktheorie studierte.
Kurz vor Beginn der NS-Diktatur begann sie ihre journalistische Laufbahn bei einer kleinen lokalen Zeitung, in der sie bald für das Feuilleton verantwortlich zeichnete. Anfang 1936 erhielt sie aus rassischen und politischen Gründen Berufsverbot und arbeitete dann bis Kriegsende als medizinische Laborantin und Sekretärin.
Nach dem Krieg wanderte sie mit ihrem Mann nach Amerika aus.
Hanna Mandel, geboren 1927 in Oradea/Rumänien, wuchs in Vásárosnamény/Ungarn auf, von wo aus sie 1944, im Alter von 17 Jahren, mit ihrer Familie nach Auschwitz-Birkenau deportiert wurde. Als einzige Überlebende ihrer Familie heiratete sie nach der Befreiung ihren Cousin und lebte mit ihm in Rumänien. 1948 flohen sie nach Ungarn und ließen sich dann in Wien nieder, wo Hanna Mandels erste Tochter zur Welt kam. 1952 zog die Familie nach Fürth und baute sich nach und nach eine Existenz in Import-Export-Geschäften auf. 1956 übersiedelten sie nach München, weil die Nähe zum Flughafen wichtig für die Geschäfte war. In München brachte Hanna Mandel noch drei Töchter zur Welt. 1975 kam es zur Scheidung. Es folgte eine Ausbildung zur Bürokauffrau, dann lange Arbeitslosigkeit. Schließlich fand sie Arbeit als Verwaltungsangestellte, was sie bis zur Rente blieb.
Seit Mitte der 1970er Jahre sprach Hanna Mandel in Schulen und auf öffentlichen Veranstaltungen über ihre KZ-Erfahrungen und über die Frage, wie Gewalt in der Gesellschaft überwunden werden kann. Bis kurz vor ihrem Tod im Frühjahr 2003 war sie mit ihren Themen unermüdlich unterwegs und engagierte sich für Frieden, Umwelt- und Frauenfragen.
Norbert Reck, geboren 1961, freier Publizist und Theologe in München, promovierte zur Bedeutung der Erinnerung von Auschwitz-Überlebenden für die Theologie und ist verantwortlicher Redakteur der internationalen Zeitschrift Concilium. Er unterrichtet Theologie und Philosophie an der katholischen Stiftungsfachhochschule München, ist Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Zeitschrift theologie.geschichte sowie Rundfunkautor und Referent in der religiösen Bildungsarbeit. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit den Verfolgten und den Tätern des Nationalsozialismus, mit Erinnern und Verleugnen. Zuletzt erschien von ihm das Buch Mit Blick auf die Täter. Fragen an die deutsche Theologie nach 1945 (zusammen mit Katharina von Kellenbach und Björn Krondorfer; Gütersloh 2006).
Alain Lipietz, seit 1985 Forschungsdirektor der Université de Paris VII, ist ein Wirtschaftswissenschaftler von internationalem Renommee. 1996 erhielt er den »Prix AESOP-Carfax« für den besten Beitrag zur europäischen Regionalentwicklung.
Das Jahrbuch für Kritische Medizin und Gesundheitswissenschaften bietet ein Forum für die kritische Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Bedingungen von Gesundheit und Krankheit sowie mit Fragen der gesundheitsbezogenen Versorgung und der Gesundheitspolitik.