Beschreibung
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Marxismus nach dem Lustprinzip: Zehn »klassische« Texte des Feminismus aus der satirischen Feder von Marx‘ Schwiegersohn Paul Lafargue. Paul Lafargue (1842-1911) ist vor allem als Schwiegersohn von Karl Marx bekannt, der dem Recht auf Arbeit »Das Recht auf Faulheit« zur Seite stellte. Die in diesem Band aufgelegten Texte, darunter zwei deutsche Erstveröffentlichungen, zeigen einen anderen Lafargue: Durch seine multikulturelle Herkunft sensibilisiert – er hatte schwarze, karibische, jüdische und französische Vorfahren –, interessiert er sich besonders für die Probleme von Frauen, ist er doch als Mulatte in Paris und London täglich mit einem Rassismus konfrontiert, dessen Vorurteile denen des Anti-Feminismus weitgehend gleichen. Der »Frauenfrage« widmet sich Paul Lafargue mit der ihm eigenen Verve und Respektlosigkeit. Er sichtet ethnologische Studien, Mythen und Volksgut und entziffert die dahinterliegenden Machtkämpfe. Dabei versucht er, die Entwicklung des Eigentums zunächst in Zusammenhang mit Geschlechterverhältnissen zu bringen, um erst darin die Logik kapitalistischen Produzierens aufzudecken. Dieser hochmoderne Gedanke gipfelt in teilweise gewagten Formulierungen, deren Radikalität auch heute Anregung bieten kann, eine Reihe von Fragen weiter zu denken.
Ergänzt werden die zehn Originaltexte Lafargues durch eine Biographie, für die der Herausgeber und Lafargue-Experte Fritz Keller mit dem Theodor-Körner-Förderungspreis ausgezeichnet wurde.