Beschreibung
Nach den heftigen Debatten um die eine richtige Klassentheorie, insbesondere um die richtige Interpretation von Marx, ist heute Ernüchterung eingetreten. Man hat sich daran gewöhnt, dass »Klasse« ein umstrittenes Konzept bleiben wird. Man hat gelernt, dass nicht alle sozialen Ungleichheiten und Konflikte mit »Klassengegensätzen« zu erklären sind. Und man lernt, den Klassenbegriff operational zu handhaben, gilt es doch damit Entwicklungen und Mutationen zu begreifen, von denen Marx nichts wusste. Die Beiträge beschäftigen sich mit dem klassentheoretischen Forschungsprogramm, der Rolle von Sozialmilieus und (Sub-)Kulturen, dem Gebrauchswert von Klassentheorien in der empirischen Forschung, ihren blinden Flecken und ihrem Verhältnis zu den Fragen von »Rasse«, Geschlecht und Nation, Kultur und Habitus der Armutsbevölkerung, mit der Bildung einer Lohnarbeiter*innenklasse in »Dritte-Welt-Ländern« und mit internationalen Dimensionen der Klassenbildung im Zeichen des transnationalen Kapitalismus.