Beschreibung
Ein Gespenst geht um in der Welt. Es ist das Gespenst der Neuen Ökonomie. Revolution! Revolution! hallt es seit Jahr und Tag zwischen den »Panzerglastürmen der Hegemonie des Geldes« (Marcos). Das Wort schreckt den Bürger nicht mehr, seit die soziale Aktion marginalisiert und die sozialistische fürs Erste blamiert und begraben ist. Als das »Herz alles Neuen« (Ramonet) aber erscheint das Internet. Unter den Dispositiven des transnationalen High-Tech-Kapitalismus ist es zu Beginn des 21. Jahrhunderts ins Zentrum gerückt. Um die Analyse seiner Widersprüche, seiner kapitalistischen Beschlagnahme wie seiner zivilgesellschaftlichen Potenziale soll es in diesem Heft gehen.
Das Internet ist das Gravitationszentrum dessen, was als »Neuer Markt« und »Neue Ökonomie« beredet wird. Doch seine Bedeutung beschränkt sich nicht auf das, was in der ›neuen‹ Sprache »Technologiesektor« heißt. Ungleichmäßig, zeitversetzt, zieht es alles, was an menschlichen Austauschakten digitalisierbar ist, in seinen Bann und schickt sich an, alle gesellschaftlichen Sphären und individuellen Praxisformen nach seinen Möglichkeiten umzumodellieren.
Mit Beiträgen von: Ellen Balka, Marisa Belauseguigoita Rius, Mario Candeias, Robert W.Chesney, Edeltraud Hanappi, Frigga Haug, W.F. Haug, Ursula Huws, Elisabeth List, Johannes Moes, Christof Ohm, Fanny-Michaela Reisin, Rainer Rilling, Raul Rojas, Saskia Sassen, Klaus Schönberger u.a.