Beschreibung
Gerhard Schoenberner, Publizist und Schriftsteller, war einer der Ersten, die bereits Ende der fünfziger Jahre gegen viele Widerstände mit der von Adorno geforderten Aufarbeitung der Vergangenheit ernst machten. Davon zeugen seine Aufsätze und Kommentare, Bücher und Filme, große Ausstellungen und filmhistorische Retrospektiven. Seine verschiedenen beruflichen und ehrenamtlichen Funktionen führten den Autor in alle Welt. Wie viele vor ihm, hat er erst spät den Schritt vom Essay zum Gedicht gewagt und sich damit eine neue Ausdrucksform erobert. Schoenberners Prosagedichte zeigen den Autor als sensiblen Beobachter und streitbaren Einzelgänger, der Partei ergreift, aber sich von niemandem vereinnahmen lässt. Neben spontanen Notaten stehen Erinnerungen, die erst nach Jahren ihre Form gefunden haben, Fragmente eines ungeschriebenen Tagebuchs. Die Spanne der Themen reicht vom ganz Persönlichen bis zu den Angelegenheiten der Gesellschaft, von Erfahrungen der NS-Zeit bis zu den Konflikten der Gegenwart.