Beschreibung
Um aus der Geschichte zu lernen, erfahrungsgeladene Theorien zu ergreifen und dabei die Bodenhaftung, die Verbindung zum gelebten Leben zu behalten, gilt es, die Widersprüche nicht zu fürchten, sondern im Gegenteil aufzuspüren und fruchtbar zu machen. Das Ermitteln des persönlichen Anteils an der Gesellschaft ist ein Schritt in diese Richtung. Herrschaft und Unterdrückung reproduzieren sich als Verstrickung, als Geflecht aus Kompetenz und Unterworfenheit, Widerstand und Zustimmung. Nur mit der Bereitschaft, die scheinbare Sicherheit gewohnter Denkschemata infrage zu stellen, lässt sich marxistische Gesellschaftsanalyse für demokratischen Aufbruch einsetzen. Dieses Buch erzählt die Bildungsgeschichte eines Begriffs und zugleich die einer feministischen Marxistin: In der Erkundung eigener Praxen und Gewissheiten zeigt Frigga Haug Forschung als einen nicht nur Gesellschaft durchleuchtenden, sondern auch autobiographischen Prozess. Marxismus-Feminismus ist ein im Gehen erkundeter Weg.
Inhalt
Einleitung: Die Arbeit des Gedächtnisses / Kapitel 1: Inventar ohne Vorbehalt / Kapitel 2: Arbeitsforschung / Kapitel 3: Frauenforschung / Kapitel 4: Trennungszusammenhänge / Kapitel 5: Feministisch-marxistische Alltagsforschung / Kapitel 6: Eine neue Frage taucht auf / Kapitel 7: Feministische Forschung und Staat / Kapitel 8: Fremd in beiden Welten / Kapitel 9: Heimwärts! Zurück zu Engels und Marx / Kapitel 10: Geschlechterverhältnisse sind Produktionsverhältnisse / Kapitel 11: Eingreifen / Kapitel 12: Transformation