Beschreibung
Im Frühjahr 2023 erklärte die Weltgesundheitsorganisation WHO die Covid-19-Pandemie für beendet. Allerdings hat die Pandemie auf Verkettungen gesellschaftlicher und gesundheitlicher Probleme verwiesen, die auch weiterhin die Reflexion und Aufarbeitung gesellschaftlicher Folgewirkungen notwendig machen. Während der und über die Covid-19-Pandemie sind unzählige Public-Health-Studien veröffentlicht worden; ökonomische, politische und (insbesondere) globale Perspektiven sind dabei unterrepräsentiert.
Das Jahrbuch beleuchtet u. a. die Auswirkungen auf Reproduktion und Sorgeverhältnisse im Rahmen des gegenwärtigen Kapitalismus, die EU-Gesundheitspolitik, Armut, Ungleichheit und Widerstand kommunaler Gesundheitsarbeiterinnen in Südafrika wie auch globale Impfpolitik. Behandelt werden zudem Ausmaß und Dimensionen von Partnergewalt während der Pandemie, die Auswirkungen auf die LSBTIQ*-Communitys sowie die Einstellungen zum Impfen in Deutschland.
Christa Wichterich
Die kapitalistische Zurichtung der Pandemie. Soziale Reproduktion, imperiale Lebensweise und Sorgeextraktion
Thomas Gerlinger
Die EU-Gesundheitspolitik in der Corona-Krise
Julia Manek und Usche Merk
Who cares for the carers? Vulnerabilität, Care und Widerstand in der Polypandemie
Andreas Wulf
Globale Pandemie, globale Impf(un)gerechtigkeit – Der Pharma- und Patentekomplex und die Auseinandersetzung um die Freigabe der Covid-19-Impfstoff-Patente
Petra J. Brzank
Partnergewalt gegen Frauen: die Schattenpandemie von Covid-19
Ska Salden und Magda Müssig, unter Mitarbeit von Leonie Walter
Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf queere Communitys
Meike Watzlawik, Lisa Herbig, Axel Pfleger, Lars Lorenz & Max Rausch
Impfen ja oder nein? – Die Corona-Impfung im Spannungsfeld zwischen Individuum und Gesellschaft